Malta
Der Herrentörn 2010
vom 25. September bis 2. Oktober

Hafenhandbuch

Zürich
Feldblumenweg
18. Sept

Eine Woche vor Törnbeginn gibt es im Chez Maege das schon fast traditionelle Käpten`s-Dinner.
Gabriela gab wieder mal alles. Sie stand auch zwei ganze Tage in der Küche. Da wurde wirklich alles von Hand gemacht. Brötli, Knöpfli, Saucen, Gebäck, Schoggikuchen und und und.... Ja ich glaube, wenn sie könnte, würde sie auch das Roastbeef selber machen! Ja da müssten die Malteser früh aufstehen, wenn sie das überbieten wollten.
So jetzt noch 5x schlafen und dann geht`s los.
 

 
   
Kloten/Valletta
24. Sept.

Wir freuen uns alle total auf unseren Segeltörn. Der Treffpunkt ist der Flughafen, Knieli hat bereits für uns alle eingecheckt - endlich ... endlich geht es los. Das lange Warten hat ein Ende. Haben wir gedacht ... Flug-Verspätung ist angekündigt, Terminalwechsel und und und. Alles das kann unserer guten Stimmung natürlich keinen Abbruch tun und so kommen wir in dunkler Nacht in Malta an. Sogar der von Knieli aus der Schweiz georderte Taxidriver wartet tatsächlich mit einer grossen Tafel "ALBRECHT" (Knieli) auf der Brust auf uns und bringt uns auf direktem Weg (der Preis war abgemacht) ins Hotel. Hotel ...??? Zum Glück war es schon dunkel und so sahen wir nicht mehr in alle Ecken und Ritzen des total verwinkelten und etwas ins Alter gekommenen Hauses. Nach einem eher etwas längerem Walk dem Quai entlang sassen wir dann gegen 23.30 Uhr zufrieden unter freiem Himmel an einem schön gedecketen Tisch. Allerdings nicht allzulange...plötzlich ein Windstoss und gleichzeitig eine sindflutartiger Regenfall ...wir dislozierten in etwa gleicher Windeseile ins Innere des Lokals und konnten bald einen feinen Teller Pasta geniessen.

   
Valletta
25. Sept.
       
   
   
 

 

 

Nichts desto trotz, wir genossen zum Frühstück nach einer warmen Nacht einen wunderschönen Ausblick von der Terrasse des Hotels (blaue Rolladen) auf  den Naturhafen von Valletta. Das heisst, diejenigen die vor 9.30 Uhr am Tisch sassen, die andern begleitet die Vision eines feinen Cappuccinos den ganzen Vormittag. Diese Situation liess die Diskussion über den 220 Volt Stromanschluss für die von mir mitgeschleppte Reise-Nespresso-Maschine immer wieder von neuem aufkommen. Hat es einen oder hat es keinen?
Mit dem Taxi verschoben wir uns dann gegen Mittag zum Jachthafen. Erstaunlicherweise war der Fahrpreis um einiges höher für die wesentlich kürzere Strecke, als diejenige vom Flughafen ins Hotel, was lernen wir? Fahrpreis immer im voraus fixen. Dafür erlebten wir bei der Bootsübernahme keine Ueberraschungen, eine glänzende und im besten Zustand im Wasser liegende"Jeannine" nahm uns an Bord. Das wird nun für die kommende Woche unser Heim sein. Wirklich toll. Und die erste Aktion im Boot, mhhh? Natürlich, Nespressomaschine raus - Stecker rein,..... und? Ja es klappt, die Kontrollämpchen strahlten uns im schönsten gelbgrün an. Nach dem ersten Kaffe und dem Kajütenbezug machten wir, Knieli, Guido und ich uns mit dem Taxi auf zur grossen "Poschtete". Knieli mach sich doch ganz gut hinter dem Megaeinkaufswagen, oder? Mäge begann in dieser Zeit mit all den elektrischen Zusatzinstallationen. Wie ihr seht hat er das mit bravour hingekriegt. Jeder machte noch dies und das und so war dann bald Zeit fürs Abendessen, dass wir in einem der Hafen Restaurants gegenüber dem Boot genossen, ja das Essen war bis jetzt wirklich hervorragend. Nun sitzen wir noch auf dem Heck Quatschen über Gott und die Welt, schlürfen einen Verteiler und geniessen den Nespresso ...what else?

   
Mellieha
26. Sept.
 
   
 




 


Unser Ziel am heutigen Tage war Mellieha. Nicht allzuweit weg, optimal um das Schiff, die Manöver und das ganze Drumrun kennenzulernen. 26 SM ein Easy-Törn ...
Nach einem lockeren Jogging unter blauem Himmel durch die beiden sonnigen Häfen gings zum Duschen in die Capitanerie, (grössere Duschen als im Boot) im Anschluss daran nehmen wir ein umfangreiches Früstück ein, selbst gepostet und bereitgestellt. Ein tolles Gefühl und wunderbar bei diesem Wetter auf dem Schiff frühstücken zu dürfen. Und dann, ab die Post - oder eben Leinen los und ab durch die Mitte. Diese Mitte draf unser Capitano auch perfekt und steuerte uns sicher aus dem Hafen raus in Richtung Abenteuer. Im Hafen noch als laues, erfrischendes Windchen wahrzunehmen, entpuppte sich eben dieses Windchen als ein Sturmausläufer vom Vortag mit 2-3 Meter hohen Wellen. Auf Geheiss und Befehl vom Kapitän machten wir uns dann daran die Segel zu setzen. Das Grosssegel noch nicht oben, galt es schon die erste Verwicklung lösen. Man muss sich das vorstellen, bei hohem Wellengang, das Schiff ohne Fahrt, praktisch stehend immer den Blick nach oben die die hin und her schaukelnde Mastspitze ...danach ab an die Winschen und winden und winden ...
das alles mit dem feinem Frühstück im Bauch.
Bei mir, ich nicht allzu seesicher, macht sich trotz erstem Stugerol langsam eben dieses flaue Gefühl im Magen bemerkbar.
Wir machten gut Fahrt und steuerten ins offene Meer hinaus ...nur wir, kein aderes Boot nahm diesen Kurs, die motorten und zwar alle dem Ufer entlang. Na bravo, das konnte ja heiter werden. Und es wurde auch, sogar mehr als heiter. Ich litt vom gröbsten und hatte mich mehrmals am hintersten Punkt des Bootes platziert... noch nie hatte ich mich so aufs Ankommen in der windgeschützten Bucht gefreut wie Heute.
Endlich hatten wir die Bucht erreicht. Wir kamen sogar ums Ankersetzen herum, da wir eine Boje mitendrin fanden. Trotzdem wurde der übliche Ankertunk gekredenzt ... allerdings ohne den Schreibenden, der zog es nämlich vor, mal kurz einfach in Ruhe auf dem Bug flachzuliegen.
Mäge machte dann unser Dingy flott und so gings dann mit dem Dingy ans Ufer zum Nachtessen. Auch am dritten Abend fanden wir ein Resti mit Meerblick und einem Essen das die Gaumen nicht weiter strapazierte sondern äusserst fein mundete. Alle waren ziemlich müde und so machten wir uns nach dem Essen auf die Dingy-fahrt zurück zu unserem Schiff.
Was macht das Wetter, der Wind wohl morgen, waren meine Gedanken? Ja nu, es chunt wies mues und es chunt sicher guet:-).

   
Mgarr
27. Sept.


 


 

Schwarze Wolken begrüssten uns am Morgen beim ersten Blick aus unseren komfortablen Kajüten. Hilfe, was haben wir getan, dass uns Petrus das antut. 360 Tage auf Malta kein Regen - und nun alles aufs Mal. Janusodännhalt, sagte ich mir und sprang in einem Regenloch kurzerhand mal ins angenehm temperierte Meer.
Wir frühstückten dann, etwas näher zusammengerückt als sonst, so dass keiner im Feuchten sitzen musste.
Es kamen dann tatsächlich auch noch einige Sonnestrahlen hervor und diese zauberten auch ein Strahlen auf unsere Gesichter.
Für einmal hiess es an diesem Morgen nicht Leinen los, oder Anker lichten ...nein es hiess heute Morgen ganz einfach "Seil an der Boje lösen". Gesagt getan und die Fahrt ging los, raus aus der wirklich schönen Bucht ins offene Meer. Die Wellen waren zu meiner Freude gering und der Wind so, dass er uns bestens bis ans oberste Ende der Insel Gozo

bringen wird. Dann ums Kap gesegelt und ...die Wellen und der Wind pendelten sich wieder auf dem Niveau des Vortages ein. Aber, so denke ich, mir kann nichts passieren. Ich habe mich strikte an die Anleitung auf der Stugerol-Packung gehalten.
Wir besichtigten die natürlichen Felsdurchbrüche die wie Tunnels aussahen (siehe oben) und genehmigten uns einen Drink im "Innern" dieses Kraters.
Auf dem letzten Stück unseres Tagestörns begleitete uns dann ganz heftiger Wind und starke Regengüsse. Zum Glück "schonte" es dann während dem Anlegemanöver und Knieli konnte zum ersten Mal seine Mooringsleinen-Erfahrung einbringen. Perfekt gelandet und festgemacht, in einem kleinen hübschen Hafen Namens Mgarr.
Da der Hafen klein war, hatten wir auch schnell alle uns fürs Abendessen zur Verfügung stehenden Lokale kurz angeschaut und wir entschieden uns für diesjenige, das wir als Erstes begutachtet hatten. Wie so oft im Leben, ist die erste Idee meist auch die beste Idee. Und so wars auch, wir wurden mehr als überrascht. Von Dorade über Red Snapper bis hin zu Ribeye-Steak und Crepe-Suzette (für die Einen), konnte man alles auf unserem Tisch finden. So wurden wir wenigstens auf diesem Wege etwas für das feuchte Wetter entschädigt.

   
Valletta
28. Sept.


 

Am Morgen den Kopf aus dem Schiff, im obigen Bild das mittlere Schiff mit den zwei Rettungsringen, gestreckt und was sah ich? Ja, genau ich weiss ihr habt es alle erraten: Alles grau in grau -  oder eben schwarz und weiss wie auf dem Bild hier eben rechts. Aber eben so kann man die Welt ja nicht sehen, und schon gar nicht Segelferien unter Freunden und darum ab in den neuen Tag hinein mögen Wind, Wellen, Regen und Sonne kommen wie sie wollen es isch wies isch und es wird scho guet.
Ich spazierte dann ins Dorf auf der Suche nach frisch gebackenem Brot, wir lebten ja bis anhin nur von Toastbrot, getoastet natürlich, ich wurde auch fündig und schon bald hatten wir ein wunderbares Frühstück auf unseren Backbord-Tisch gezaubert.

(Macht sich doch auch super gut, der Guido am Steuer)->
 

 
 
 


Der Wind zerrte an Tauen und Haaren trotzdem genossen wir die Zeit beim Zmorgen bis plötzlich um 11:15 der Hafenwart dastand und uns darauf aufmerksam machte, dass der Platz um 11:00 geräumt sein müsste, ein Katamaran warte um einzulaufen. Bald schon tönte aus dem Munde von Mäge der Befehl: "Ahoi und Leinen los."
Wir legten ab und segelten los, an der Blue Lagune vorbei, allerdings wollen wir da in den nächsten Tagen nochmals vorbeikommen, Richtung unterster Spitze der Insel Malta. Da soll es auch noch einen Hafen geben. Auf halbem Weg und eingehendem Studium der Seekarte mussten wir einsehen, dass der Hafen für uns zu klein war, nicht in der Breite und Länge, nein, in der Tiefe, haben wir doch 2.45 Mtr. Tiefgang und der Hafen ist nur 2.20 Tief ...also wurde kurzum das Ziel geändert, das nun hiess: Valletta wir kommen wieder.
Unterwegs kamen wir an dem rot, grau, weissen Ungetüm auf obigem Foto vorbei und hofften insgeheim es explodiere nicht just bei unserer Vorbeifahrt. Etwas anderes, etwas spezielles jedoch viel, viel schöneres haben wir auch gesehen. Eine Gruppe Delfine begleitete uns während kurzer Zeit. Es war wunderschön zu sehen wie die Fische im Wasser gleiteten, sprangen und man hatte das Gefühl man merke ihnen die Freude über ihre Wendigkeit, Unabhängikeit und ihrer Freiheit förmlich an. Gerne hätten wir den Fischen noch lange zugeschaut, aber wie sie gekommen waren so waren sie auch schon wieder weg.
Bei hohem Seegang erreichten wir dann gegen Abend unseren Heimathafen Valletta. Unser eigener Hafenplatz war schon besetzt und so bekamen wir von der Capitanerie einen anderen zugewiesen. Nun so kam es uns vom Gefühl her auch so vor, als ob wir in einem neuen Hafen wären.
Einen anderen Vorteil das uns der Hafen nicht fremd war hatte das natürlich auch. Wir kannten die umliegenden Restaurants schon - und so wussten wir auf dem Schiff und vor dem Duschen bereits, wo wir heute Abendessen wollten.
Gesagt getan und auf den Weg gemacht. Allerdings waren wir alle ziemlich geschafft und müde und wir zogen uns bald einmal aufs Schiff zurück. Dort genossen wir bei nun herrlich angenehmer Temperatur auf dem Schiffs-Heck noch den einen und anderen Verteiler.
So hätten wir dann die Inseln Malta, Gozzo und Comino einmal umschifft.
Wir wissen nun wo es am schönsten ist und mit diesem Wissen werden wir nun die Routen der nächsten Tage planen.

   
ST. Paul
29. Sept.
 
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Ein liebes ahoi, ahoi ... alle zusammen so wie dieser frühe Morgen, so muss es doch sein ...ruhig liegt das Schiff und die Sonnenstrahlen blinzeln durch die Luke.
Kurz darauf auf Deck dann, sehe ich, dass sich das Wetter wirklich von seiner besten Seite zeigt. Mäge, auch schon auf den Beinen ist bereits am Salbeitee kochen, die besten Medizin für seinen Hals. Ich geniesse einen Nespresso, schlüpfe in meine Joggingschuhe und starte zu einem lockeren Hafen-Jogging.
Zurückgekommen, ist Guido und Mäge bereits zum Duschen unterwegs, Knieli sitzt an Deck beim Käfele. Alle strahlen und sind super guter Stimmung.
Unser Ziel am heutigen Tag ist die St. Pauls Bay. Das ist eine grosse Bucht die ringsum ziemlich touristisch erschlossen sein soll ...was das für Malta auch immer heisst. Wir jedenfalls sind gespannt und freuen uns. Auch gibt es da keinen Hafen mit dem wir mit unserem Boot einlaufen könnten. Das heisst ankern und Dinghi fahren ......
Wir fahren dann nach einem ausgiebigem Zmorge los. Mitten im Hafen die grosse, wörtlich genommen, grosse Überraschung. Die MSC Splendida, das zur Zeit grösste Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer liegt im Hafen von Valletta. Ein Berg von einem Schiff, über 3000 Passagiere an Bord. Ein überwältigender Anblick wie ihr unschwer auf dem Foto sehen könnt.
Kaum aus dem Hafen, empfing uns ein herrlicher Wind, begleitet mit beachtenswerten Wellen wir hissten wir die Segel und segelten hinaus. Nach einpaar Stunden herrlichem Segeln und einigem Aufkreuzen erreichten wir die Bucht St. Pauls Bay in der wir ganz zuhinterst vor Anker gingen. Knieli und ich erkundeten die Bucht mit Dinghi und Motor. Kurz vor dem Eindunkeln machten wir uns auf den Weg. Nachdem alle mit einem eleganten Sprung ins Dinghi gehüpft waren nahmen wir Kurs ans Ufer. Das Dinghi machten wir speziell an einem für uns sicheren Ort fest. Dann warteten wir auf den Bus und fuhren mit dem Bus ins Städtchen. Wir spazierten durch den halben Ort und fanden dann auch ein Lokal, das uns gefiel. Das Essen konnte allerdings den vorangegangenen Abendessen das Wasser nicht reichen. Aber das war ziemlich schnell vergessen. Mit dem Taxi kamen wir zur Anlegestelle unseres Dinghis und ... der Dinghi-Supergau war eingetroffen.
Motor und Paddel weg, wir glaubten unseren Augen nicht, der Platz für den Motor war LEER. Die Ruder nicht mehr im Schiff.
Jetzt war kluger Rat tatsächlich teuer. Mäge und ich machten sich auf die Suche nach Rudern, Knieli und Guido auf die Suche nach jemandem der uns aufs Schiff bringen würde. Ich fand ein Ruder, Mäge zwei in Plastik verschweisste Telefonbücher die wir zu Ruder missbrauchen könnten. Knieli freundete sich kurzum mit dem Hafenbeizer an, der ihm das Gummiboot MIT Motor eines Fischerfreundes bis Morgen um spätestens 7:30 auslieh. Super ...Mäge war allerdings nur sehr schwer davon zu überzeugen mit dem fremden Boot mitzukommen, er wollte lieber den Telefonbuchruderer durchgeben. So kamen wir dann mit fremdem Boot und ohne eigenem Motor zu mitternächtlicher Stunde auf unserer geliebten Jeannine an. Lieber Knieli, dir gebührt ein grosser, herzlicher Dank. Wie Ihr euch alle vorstellen könnt, hat die Diskussion über wie, wo, was etc. noch lange in die Nacht hinein gedauert.
Morgen um 7:30 müssen wir also im Hafen sein und das Boot abgeben ...wie kommen wir zurück? Wie geht das mit der Anzeige? Wem müssen wir was melden? und und und all das klären wir dann Morgen irgendwie.
Und dann soll für uns Morgen wieder die Sonne, ein Hauch Wind und ein flaches Meer bestellt sein:-).

   
Mgarr
30. Sept.
 
   
  06.45 mein Natel brummt, also eigentlich der Wecker des Natels. Ja, genau Knieli und ich müssen ja das Dinghi retournieren und uns wieder eine Retour-Überfahrt auf unsere Jeaniene organisieren. Aber als erstes gilt meine Aufmerksamkeit der Koje von Knieli. Ist er scho uf und aagleit? Ja, tatsächlich bereits halbwegs bereit. Aber was ist das? Das geborgte Beiboot ist auch weg. Gestohlen? Nein die Fischer wollten raus ... und haben das Boot kurzerhand einfach abgeholt. Ja nu manche Dinge erledigen sich von selbst. Die Fischer fuhren allerdings bald darauf vorbei und riefen und gestikulierten, aber wir verstanden nicht und das war gut so, denn so kamen wir nicht in die Versuchung irgend etwas noch zu tun oder zu lassen. So hatten wir zwei Fliegen auf einen Schlag erlegt, wir brauchten das Boot nicht zurückzubringen und brauchten auch den Rückweg nicht zu organisieren.  
  Was machen mit der gewonnenen Zeit? Nichts natürlich,    
  einfach Sein, auf Meer hinaus schauen und Nespresso trinken, what else? (nochmals weils trendy ist)
Wir entschlossen uns dann auch, einfach im nächsten Hafen, oder dann in Valletta zur Polizei zu gehen und einen Rapport  auszufertigen, die Ferien weiterhin zu geniessen und uns die schönen Tage nicht vermiesen zu lassen. Mäge bestimmte nach dem Zmorge den Kurs in Richtung Blue Lagune, solle eine schöne Bucht sein, in der auch wunderbar gebadet werden kann. Da das Wetter sich auch jetzt nicht von der besten Seite zeigte, dicke Wolken zierten den Himmel, hatten wir es auch nicht allzu eilig.
Tatsächlich war die Bucht sehr hübsch, und wir aber auch nicht die einzigen die den Reiseführer gelesen hatten ...
auf dem Boot wurden wir, wie das Bild dokumentiert, mit Glace versorgt und so leckte jeder friedlich ein Magnum vor sich hin, las in einem Buch oder sprang zwischendurch mal ins angenehm temperierte Meer.
 
 

Das zweite von Mäge navigierte Ziel war Mgarr. Ein Hafen in dem wir am Montag schon festgemacht hatten. Richtig schön idyllisch.  Der Zufall bescherte uns sogar den gleichen Hafenplatz wie vor 3 Tagen.  Auch die Hafengebühr war auf den Euro gleich hoch.  Wir reservierten ein Plätzchen im gleichen Restaurant (alles gleich hier in Mgarr) wie beim letzten Zwischenhalt hier. Gemäss Guidos gegoogl soll es das Beste am Platz sein (von 5). Wie man unschwer oben erkennen kann, haben wir einen schönen Platz erhalten, Sicht auf den ganzen Hafen, allerdings sahen wir mit unserer Altersichtigkeit sowieso nicht mehr alles, dafür spürten wir die den kühlen Wind umso mehr und so zogen wir es vor, nach dem Apero ins Lokal rein zu dislozieren.
Vollgegessen, müde, mit uns und der Seglerwelt zufrieden, machten wir uns dann im späteren Abend lockeren Schrittes auf den Weg zurück zum Boot. Dort angekommen, genehmigten wir uns noch EINEN Digestiv und beendeten den Tag mit geistreichen Gesprächen über Gott und alle Dinghis dieser Welt. Einbisschen wehmütig natürlich, sind wir schon, weil ja bald der letzte Ferien-Tag anbricht.

   
Valletta
1. Okt.
 
   
   
   
 

Ein wunderbares Aufwachen an unserem letzten Tag auf See. Wunderbares Wetter, blauer Himmel, ein laues Lüftchen weht übers Meer. Es erwartete uns ein toller Tag, leider der letzte auf diesem Törn.
Nach einem Bad im Meer und dem gemütlichen Zmörgele machten sich Knieli und Mäge auf den Weg zur Polizei.
Plötzlich tauchte ein Polizist bei unserem Boot auf und wollte das Dinghi und den ehemaligen Platz des gestohlenen Motores sehen. Wir konnten ihm ja alles mit gutem Gewissen zeigen. Nach einer Stunde kamen Knieli und Mäge in Begleitung der Polizisten wieder zurück. Ein letztes Palaver und die Geschichte war auf dieser Insel erledigt. Wir mussten einfach vor 17:00 Uhr in Valletta den Rapport abholen.
So machten wir uns ans Ablegen und nahmen Kurs auf Valletta, unserem Ausgangshafen. Gemütlich segelten wir los, der Wind kam genau aus der richtigen Richtung und blies uns über Heck voll in die Genua. Wir kamen gut voran und erreichten gegen 15:00 Uhr Valletta, genau richtig um gegen 16:00 Uhr im Policeoffice zu sein und den Tankwagen kommen zu lassen. Tankwagen ...? Telefonnummer zu Tankwagen ...? Gibt es alles nicht, wir müssen nochmals raus und in den zweiten Hafen von Valletta. Dort steht ein Tank-SCHIFF, das uns mit Diesel versorgt. Gesagt getan, raus aus dem Hafen, ran an das Tankschiff zurück und wieder rein in den Hafen. Um 18.05 liegen wir wieder bestens vertäut im Hafenplatz B10. Mäge hat die zwei Parkübungen mit Bravour gemeistert und das Schiff schulmässig in den Hafenplatz gesteuert.
Bald schon kam der Mann um das Schiff abzunehmen. Die Diskussion um den Aussenborder entbrannte natürlich sofort. Knieli konnte dann den Schlusspreis fixen. Er handelte den Preis von 1000.00 Euro auf 850.00 Euro runter.
Jetzt kommt es nur noch darauf an, was die Versicherungen zu zahlen bereit ist.
Bereits im Dunkeln machten wir uns zum Nachtessen auf. Wir wollten in die gleiche Hafenmeile in der wir am ersten Abend wunderbar gegessen hatten. Nach der etwas langen Taxifahrt, kamen wir dann an. Schlenderten drei Meile rauf und runter und entschieden uns dann bald einmal für das Restaurant Casanova. Schlechter Entscheid ... nach unglaublichen 1 1/2 Std. Wartezeit allein auf ein Stück Brot war das des Guten zuviel. Wir legten 30.00 Euro auf den Tisch für 2 Mineral und eine Flachen getrunkenen Weisswein, eine Flasche bestellt, geöffneten aber nicht getrunkenen Rotwein. Wir zogen von dannen und fanden einen schönen Tisch im selben Restaurant, in dem wir unser erstes Abendessen in Malta einnahmen. Hier wurden wir nicht enttäuscht ... auch sah die Kellnerin sofort unseren Notstand und gab wirklich Gas. Nach einigen Minuten hatten wir unseren ersten Food auf dem Tisch und unsere Lebensgeister kamen wieder zurück. Nach intensiven Diskussion und einem feinen Znacht im Bauch kehrten wir zufrieden mit uns und der Welt vom letzen mal zurück zu unserem Schiff, dass uns schön und flach im Wasser liegend empfing.

   
Valletta
2. Okt.

 

Wie das so ist ... alles hat eine Ende ...
Aber auch diese Woche, dieser Törn wird uns in wunderbarer Erinnerung bleiben.
Ganz ganz viele unvergessliche Momente haben wir erlebt, uns auch gegenseitig "gespürt", und es ist uns wieder einmal bewusst geworden, was es heisst und wie wertvoll es ist, "alte Freunde" zu haben.
Alle eher etwas ruhiger als vor einer Woche noch, warten wir nun aufs Taxi, das uns zum Flughafen bringen wird.
Und dass es nicht vergessen geht: Unserem Skipper Mäge gebührt ein grosses Lob und unseren herzlichsten Dank.
Die ganze Woche hat er uns durch alle Stürme und Untiefen navigiert und gesteuert. Nie hatten wir das Gefühle einer Unsicherheit, im Namen aller: "Danke vielmal lieber Mäge."
Und nun, wie sagt man doch so schön - Nach dem Törn ist vor dem Törn.
Ahoi und bis bald und hoffentlich bis bald...
Guido - Knieli - Mäge - Urs